DIE ZUKUNFT GEHÖRT DEM STROM

IN KÜRZE: DAS ERSTE VOLLSTÄNDIG ELEKTRISCH BETRIEBENE BINNENSCHIFF!

Port-liner, das erste vollständig elektrisch betriebene Binnenschiff
Impression: Omega Architects

Wenn es nach Werkina geht, ist die Zukunft elektrisch – vollständig elektrisch. Fossile Brennstoffe werden in wenigen Jahrzehnten an Bord nicht mehr zu finden sein. Außer durch technische Entwicklungen wird diese Zukunftsperspektive auch dadurch gestärkt, dass immer mehr große Auftraggeber bei Neubauprojekten „vollständige Umweltfreundlichkeit“ voraussetzen. Die Öffentlichkeit fordert dies ebenfalls, und auch von staatlicher Seite wird dies gefördert, einerseits durch strenge Normen und andererseits durch interessante Förderprogramme. 

 

Die Technik an Bord ist bereit! 

Antrieb, Energiemanagement und alle anderen Komponenten an Bord sind fit für die elektrische Zukunft. Mit Permanentmagnetmotoren, die mit einem Wirkungsgrad von 97 % die Leistung auf die Propellerwelle übertragen, sind Verbesserungen kaum mehr möglich. Der Fokus liegt nun vollständig auf der Speicherung und der Abgabe von Strom. Noch sind dafür relativ große Volumen notwendig, aber die Entwicklungen schreiten rasch voran. Immer mehr Großunternehmen in anderen Industrien, beispielsweise Mercedes und Siemens, befassen sich intensiv mit der Entwicklung großer Akkus. In den vergangenen drei Jahren konnte die Kapazität bei gleichem Volumen verdoppelt werden, und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Es ist darum auch durchaus denkbar, dass in drei Jahren eine weitere Verdopplung der Kapazität erreicht wird, möglicherweise sogar mehr.

 

Aufladedauer

Die heutige Aufladedauer eines Akkus ist nicht mit dem Fahrtschema eines Binnenschiffs vereinbar. Wenn die Fracht an Bord ist, hat der Akku noch nicht den erforderlichen Ladezustand erreicht. Dieses Problem lässt sich lösen, indem anstelle fest an Bord installierter Akkus Wechselakkus in 20-Fuß-ISO-Containern – sog. ePowerboxen – verwendet werden. Diese Akkus lassen sich mit einer sog. Cradle installieren und ankoppeln. 

 

Von diesen Containern werden auch Varianten mit Gas-, Diesel- und später sogar Wasserstoffgeneratoren gebaut. Ein 110-m-Schiff könnte vier Batteriecontainer an Bord nehmen, die Energie für 35 Stunden Fahrt bei normaler Reisegeschwindigkeit liefern. Für viele Strecken reicht dies aus. Auf Strecken, auf denen häufig wechselnde Leistung benötigt wird, kann ein Container mit Generator eingesetzt werden. Der Container mit Akku wird dann für das Glätten von Lastspitzen („Peak Shaving“) verwendet. 

 

Wenn ein Schiff wechselnde Strecken fährt kann es auch vollständig mit Generatorcontainern bestückt werden. Für jeden Energiebedarf kann also eine passende Energiequelle geliefert werden. Die künftigen technischen Entwicklungen werden sich vor allem in diesen Containern abspielen. Ein vollständig elektrisch betriebenes Schiff ist also für die Zukunft gerüstet!

 

 

Impressionen einer e-Powerbox  

Dies ist ein speziell entwickelter stoß- und schwingungsfreier Container für die Speicherung von Energie. Eine e-Powerbox kann sowohl Akkus als auch Diesel- oder Gasgeneratoren enthalten.

In absehbarer Zeit werden auch Wasserstoffgeneratoren zur Verfügung stehen.

Für die Nutzung zahlen, nicht für den Besitz

Dank der Austauschbarkeit der Container braucht sich der Schiffsführer nicht auf eine bestimmte Energiequelle festzulegen. Je nach Strecke kann er sich für einen Container mit Gas- oder Dieselgeneratoren oder mit Akkus entscheiden. Bei Ankunft am Bestimmungsort kann er, während die Fracht gelöscht oder geladen wird, die Akkus aufladen oder den gesamten Container austauschen. Da es nicht seine eigenen Container sind, braucht er keine Investitionen zu tätigen. Er zahlt also ausschließlich für deren Nutzung. 

Technik von morgen für die Schiffe von heute

 

Momentan werden bereits die ersten vollständig elektrisch betriebenen Schiffe gebaut. Angesichts der Akkukapazität fahren sie auf festen Strecken von begrenzter Länge. 

Wenn sich die Kapazität der Akkus in einigen Jahren verdoppelt oder vervierfacht hat, nimmt die Reichweite dieser Schiffe entsprechend zu. Hierfür sind keinerlei Anpassungen notwendig. Diese Schiffe profitieren aber nun bereits von den Förderprogrammen und dem absoluten Willen des Staates und der Kunden, den Schiffsverkehr möglichst umweltfreundlich zu machen.